Moin,

Hamburg 2004
Hamburg zu Fuß! Der Erste Martahon den ich gelaufen bin. Was wollte ich trainieren. Leider hat es nur zu ca. 200km im September Oktober 2003 gereicht. Dann taten die Knie und der rechte Fuß weh. Zwangspause bis Ende Januar. Dann noch ca. 250km bis zum 18.04.04 Es ging auch zügig los. Aber so bei km 25 ging es bergab. Ich bin dann - mit einigen Gehpausen - nach 4:55 im Ziel gewesen. Keine Glanztat aber immerhin. Jetzt weiß ich wie ich trainieren kann und nächstes Jahr bin ich wieder dabei.
So die nüchterne Bilanz damals. Fakt ist, ich bin dabei geblieben und in den späteren Jahren wurden die Berichte auch länger...

Nachklapp: Ich will das Kurze hier mal nicht so stehen lassen, also noch ein paar Erinnerungen. Geschönt sicherlich. Machen die Erinnerungen ja immer. Aber ich denke es ist halbwegs dicht dran an der Wahrheit.
Der erste ist immer besonders. Und speziell, wenn man wie ich wenig bis nicht trainiert hat und dennoch denkt man müsse eine bestimmte Zeit erreichen. Ich wollte doch echt sub 4 Stunden laufen. Eigentlich ja keine große Sache. Machen viele. Aber die üben auch. Na, ich dachte es wird schon. Und wie man sich das so denkt, dachte ich auch, lauf mal flott los, kannste später dann ein wenig nachlassen. Hihi. Anfänger. Gut, auch in den folge Jahren wurde ich nicht schlauer. Aber hier beim Erstversuch darf ich es doch bitte noch auf meine Unerfahrenheit schieben? Ja. Ok. Danke. Also ich lief flott los. Mit einer netten Begleitung. Auch Erstätter. Bei km 17 war klar, meine Begleitung wartete auf mich. Wollte ich nicht. Also sagte ich lauf los. Und Sie lief. Allein ab dort. In Gedanken und mit dem Bewusstein, nicht eine Zeit, ankommen, ankommen war das neue Ziel.
Kollegen an der Strecke. Bei km 19 noch mit echter Anfeuerung. Bei km 27 eher mit Mitleid. Es wurde zwar ein "Du schaffst das" gerufen. Aber die Blicke sagten alles: Oh mein Gott er wird sterben. Und so fühlte ich mich auch. Ich war alle. Kurz vorher hatte es eine schwache Steigung. Ich dachte ich komme nie oben an. Mir ging es mies. Ich wollte nicht mehr laufen. Stopp. Aus. Einfach nur tot im Gras liegen. Und dann diese Mitleidigen Blicke. Nein. Ich würde nicht tot umfallen. Ich würde mich ins Ziel schleppen. Ihr sollt es sehen.
Also ging es weiter. Langsam. Quälend langsam. Die letzten km. So lang. So schmerzhaft. Ich dachte nicht, das Füsse heben so anstregend sein kann. Anhalten. Anhalten schien wie das Paradies. Aber nein. Weiter. Ich ging. Lief. Schleppte und da. Das Banner. ich war da. Geschafft. In doppelter Hinsicht. Ein Zieleinlauf des Kopfes. Muskeln ihr könnt mich mal. So war das.